KI trifft auf Klassik: die Neukomposition "The Twin Paradox"

Die Münchner Symphoniker feiern gemeinsam mit Google Deutschland und Google Arts & Culture die Verbindung von menschlicher Kreativität und künstlicher Intelligenz, klassischer Musik und modernster KI-Technologie. Die Komponisten Jakob Haas und Adrian Sieber haben gemeinsam mit Gemini, dem KI-Assistenten von Google, ein Auftragswerk für die Münchner Symphoniker komponiert, das am 10. Oktober im Prinzregententheater in einer Welturaufführung von Chefdirigent / Künstlerischem Leiter Joseph Bastian präsentiert wird. 

Das Stück, inspiriert von Einsteins Relativitätstheorie, erkundet das berühmte Zwillings-Paradoxon: Zwei Zwillinge, die sich mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten durch das Universum bewegen, erleben die Zeit unterschiedlich. Diese faszinierende Idee der Zeitdilatation wird in Musik übersetzt. Durch die gleichzeitige Verwendung unterschiedlicher Tempi und mikrotonaler Verschiebungen spiegelt die Komposition die unterschiedlichen Erfahrungen der Zwillinge wider.

Das Projekt entstand in einer Zusammenarbeit des Kreativteams mit dem Google Arts & Culture Lab in Paris. Seit 2018 erforscht das Lab die Anwendung von künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen im künstlerischen und kulturellen Kontext. Gemini, der KI-Assistent von Google, spielte eine wichtige Rolle bei der Entstehung dieses Werks. Die Komponisten haben thematische Ideen und konzeptionelle Anregungen im Austausch mit Gemini aufgegriffen. Der KI-Assistent fungierte dabei als ein neuartiges Hilfsmittel, das die Kreativität der Komponisten inspirierte.

Um die faszinierende Verbindung von Kunst und Technologie erlebbar zu machen, haben das Kreativteam und die Münchner Symphoniker die Entstehung von "The Twin Paradox" dokumentiert und in Form von Online-Ausstellungen auf Google Arts & Culture (Web und App) zugänglich gemacht. Kunstliebhaber und Technologie-Enthusiasten können so einen exklusiven Blick hinter die Kulissen werfen und die kreativen Prozesse hautnah erleben.

„The Twin Paradox“ ist eine faszinierende Komposition und zugleich ein Experiment an der Schnittstelle von  Mensch und Maschine, zwischen Kunst und Wissenschaft. Das Projekt zeigt, wie Künstliche Intelligenz die Kreativität des Menschen bereichern und neue Formen künstlerischen Ausdrucks ermöglichen kann.

STERNENWEISS

Christian Schmitt
10

STERNENWEISS

Donnerstag
Oktober 2024
19:30 Uhr
Prinzregententheater
München
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Jakob Haas

Jakob Haas, Cellist und festes Mitglied der Münchner Symphoniker, begeistert nicht nur im Konzertsaal, sondern auch darüber hinaus mit seinem vielseitigen Zugang zur klassischen Musik.Mit der Hiphop-Band "Einshoch6" war er viele Jahre als Kulturbotschafter auf Konzertreisen in Europa, Asien, Afrika und den USA unterwegs und entwarf Crossoverformate für Sinfonieorchester im In- und Ausland.

In seiner Rolle als innovativer Künstler beschäftigt sich Jakob Haas zuletzt intensiv mit immersiven Technologien und Maschinellem Lernen um neue, kreative Musikkonzepte zu entwickeln. Abseits der Bühne setzt er sich als langjähriges Mitglied des Orchestervorstands der Münchner Symphoniker aktiv für die Entwicklung eines zeitgemäßen künstlerischen Arbeitsumfelds ein.

Jakob Haas

Adrian Sieber

Das Werk des Komponisten Adrian Sieber umfasst Solo- und Kammermusik sowie drei Opern, seine Werke wurden u.a. in der Carnegie Hall und im Konzerthaus Berlin uraufgeführt und von Sendern wie BR, SWR, WDR und ORF ausgestrahlt. Neben zeitgenössischer Musik komponiert er auch Schauspielmusik, die Engagements seiner über 50 Bühnenproduktionen führten ihn u.a. an die Theaterhäuser in Augsburg, Salzburg, Würzburg und Stuttgart. 

Adrian Sieber komponierte und produzierte die Musik zu fünf Spielfilmen sowie zahlreichen Kurzfilmen. Er wurde dreimal für den Jerry Goldsmith Award in Film Music nominiert.

Adrian Sieber